Da noch niemand was zum Thema geschrieben hat, mach ich das jetzt.http://www.tagesschau.de/inland/stuttgartstreit106.html
Was habt ihr für eine Meinung zu dem Thema? Ich finde die Proteste gut, endlich wird den Politikern mal gezeigt das es uns Bürger auch noch gibt. Die stuttgarter haben meine volle Solidarität (und das obwohl ich Badener bin )
Re: S21
2Ob das Projekt an sich jetzt sinnvoll und nötig ist, kann ich nicht beurteilen. Dafür habe ich von der Situation in Stuttgart und den zu erwartenden Fahrgastzahlen zu wenig Ahnung.
Was ich allerdings fraglich finde, ist die ungeheure Summe, die für ein Prestige-Projekt ausgegeben wird. Hier hätte es vielleicht auch ein zweckdienlicher, schlichter und eventuell überirdischer Bahnhof getan. Das hätte sicher mehrere Milliarden gespart. Aber man muss sich ja auch ab und an mal ein Denkmal setzen...
Was mir allerdings auffällt, ist dass das Projekt schon seit mehreren Jahren in der Planung ist. Das ist seit Jahren zumindest für die, die sich dafür interessieren, bekannt. EIn Projekt in der Größenordnung wird über Jahre geplant und durchläuft Jahrelange Genehmigungsverfahren. Hier war im Vorfeld genug Zeit zu protestieren. Hat aber keiner getan. Jetzt ist mit dem Projekt angefangen worden. Dass die Arbeiten jetzt noch abgebrochen werden kann ja wohl kaum jemand ernsthaft glauben. Dafür ist schon viel zu viel Zeit und vor allem Geld in das Projekt geflossen. Wer daran glaubt, Stuttgart 21 noch zu kippen ist genauso ein Träumer wie die, die das Kraftwerk in Datteln oder das Atommüllendlager in Gorleben verhindern wollen.
Das ist in Anbetracht der Unsummen an Geld, die da schon reingeflossen sind einfach unrealistisch.
Die Aussage vom Grube, dass es kein Widerstandsrecht gibt, ist schlicht und ergreifend falsch. Selbstverständlich gibt es in Deutschland das im Grundgesetz verankerte Recht auf freie Meinungsäußerung und Demonstrationen.
Andererseits ist das Projekt nunmal von den entsprechenden Gremien beschlossen und genehmigt worden. Damit steht der Umsetzung nichts im Wege. Auch nicht ein Haufen Demonstranten.
Im Endeffekt ist es einfach zu spät. Das Projekt ist durch und wird umgesetzt. Hätte man was dagegen tun wollen, hätte man schon vor Jahren mit dem protestieren anfangen müssen.
Alle Gesprächsangebote sind jetzt ohnehin nur noch Versuche, die Gegner zu besänftigen.
Das einzige, was in der Sache noch erreicht werden kann und dringend erreicht werden sollte, ist eine radikale Kürzung des Budgets und der Verzicht auf unnötige Luxus-Details. Die ganze Republik soll sparen, dann muss das auch bei solchen Prestige-Projekten passieren.
Was ich allerdings fraglich finde, ist die ungeheure Summe, die für ein Prestige-Projekt ausgegeben wird. Hier hätte es vielleicht auch ein zweckdienlicher, schlichter und eventuell überirdischer Bahnhof getan. Das hätte sicher mehrere Milliarden gespart. Aber man muss sich ja auch ab und an mal ein Denkmal setzen...
Was mir allerdings auffällt, ist dass das Projekt schon seit mehreren Jahren in der Planung ist. Das ist seit Jahren zumindest für die, die sich dafür interessieren, bekannt. EIn Projekt in der Größenordnung wird über Jahre geplant und durchläuft Jahrelange Genehmigungsverfahren. Hier war im Vorfeld genug Zeit zu protestieren. Hat aber keiner getan. Jetzt ist mit dem Projekt angefangen worden. Dass die Arbeiten jetzt noch abgebrochen werden kann ja wohl kaum jemand ernsthaft glauben. Dafür ist schon viel zu viel Zeit und vor allem Geld in das Projekt geflossen. Wer daran glaubt, Stuttgart 21 noch zu kippen ist genauso ein Träumer wie die, die das Kraftwerk in Datteln oder das Atommüllendlager in Gorleben verhindern wollen.
Das ist in Anbetracht der Unsummen an Geld, die da schon reingeflossen sind einfach unrealistisch.
Die Aussage vom Grube, dass es kein Widerstandsrecht gibt, ist schlicht und ergreifend falsch. Selbstverständlich gibt es in Deutschland das im Grundgesetz verankerte Recht auf freie Meinungsäußerung und Demonstrationen.
Andererseits ist das Projekt nunmal von den entsprechenden Gremien beschlossen und genehmigt worden. Damit steht der Umsetzung nichts im Wege. Auch nicht ein Haufen Demonstranten.
Im Endeffekt ist es einfach zu spät. Das Projekt ist durch und wird umgesetzt. Hätte man was dagegen tun wollen, hätte man schon vor Jahren mit dem protestieren anfangen müssen.
Alle Gesprächsangebote sind jetzt ohnehin nur noch Versuche, die Gegner zu besänftigen.
Das einzige, was in der Sache noch erreicht werden kann und dringend erreicht werden sollte, ist eine radikale Kürzung des Budgets und der Verzicht auf unnötige Luxus-Details. Die ganze Republik soll sparen, dann muss das auch bei solchen Prestige-Projekten passieren.
Re: S21
3Die Argumentation geht ja hingegen, dass die Bürger immerhin 15 Jahre Zeit hatten, sprich seit Planungsbeginn. Allerdings wird hier vergessen, dass keine Details an die Öffentlichkeit kamen, sondern nur grobe Ausmalungen.
Finde es ebenfalls gut, dass der Deutsche langsam auf die Straßen geht, immerhin ersparen wir uns dann die Anmietung von Franzosen.
Finde es ebenfalls gut, dass der Deutsche langsam auf die Straßen geht, immerhin ersparen wir uns dann die Anmietung von Franzosen.
Re: S21
4Dass die Leute auf die Straße gehen, ist gut. Ich fürchte nur, in letzter Konsequenz wird es wenig bringen. In dem konkreten Fall, weil es zu spät ist.
Aber auch in anderen Fällen wird durch Demos hierzulande zu wenig erreicht, weil z.B. Politiker ganz genau wissen, dass die Hälfte der Leute, die da demonstriert bei der nächsten Wahl ohnehin zu faul ist, ihre Meinung auch an der Urne kundzutun.
Problematisch finde ich auch, dass Demonstrationen in den Medien nur dann größere Beachtung finden, wenn Krawalle stattgefunden haben. Sonst wird oft nur gesagt "In wasweißichwo haben soundsoviel Leute friedlich für wasweißichwas demonstriert" und das wars. Wirklich ausführliche Berichterstattung findet meist nur statt, wenn Wasserwerfer und Tränengas zum Einsatz kommen. Dann ist das ganze aber sofort wieder mit negativem Beigeschmack, weil es dann meiner Meinung nach den wenigsten Randalierern um die Sache geht sondern vielmehr ums Krawall machen. Solche Leute schaden der Sache für die auf die Straße gegangen wird.
Eine wirkliche - ich nenne es mal "Protestkultur" - wie in Frankreich gibt es hier nunmal (noch) nicht. Mal abgesehen davon, dass so lustige Sachen wie Generalstreiks hier sogar gesetzlich verboten sind.
Aber auch in anderen Fällen wird durch Demos hierzulande zu wenig erreicht, weil z.B. Politiker ganz genau wissen, dass die Hälfte der Leute, die da demonstriert bei der nächsten Wahl ohnehin zu faul ist, ihre Meinung auch an der Urne kundzutun.
Problematisch finde ich auch, dass Demonstrationen in den Medien nur dann größere Beachtung finden, wenn Krawalle stattgefunden haben. Sonst wird oft nur gesagt "In wasweißichwo haben soundsoviel Leute friedlich für wasweißichwas demonstriert" und das wars. Wirklich ausführliche Berichterstattung findet meist nur statt, wenn Wasserwerfer und Tränengas zum Einsatz kommen. Dann ist das ganze aber sofort wieder mit negativem Beigeschmack, weil es dann meiner Meinung nach den wenigsten Randalierern um die Sache geht sondern vielmehr ums Krawall machen. Solche Leute schaden der Sache für die auf die Straße gegangen wird.
Eine wirkliche - ich nenne es mal "Protestkultur" - wie in Frankreich gibt es hier nunmal (noch) nicht. Mal abgesehen davon, dass so lustige Sachen wie Generalstreiks hier sogar gesetzlich verboten sind.
Re: S21
5Das die Proteste jetzt erst losgehen stimmt nicht. Die Proteste gegen den Unterirdischen Bahnhof gibt es schon seit mitte der neunziger. Da wurden sie nur von allen ignoriert, inklusive der Medien. Ich finde es vorallem beschämend wie konsequent unsere Politiker und Topmanager die Volksmeinung ignorieren. Es wird wirklich Zeit das Köpfe rollen und endlich ein paar zurücktreten. Auf der Titelseite der Bildzeitung wird S21 nicht mal erwähnt, dafür hat es jede Menge
Re: S21
6Ok, dass es (vereinzelt) Proteste gab, mag sein. Jedenfalls sind sie nicht bis in die Medien vorgedrungen. Das ist ja genau das, was ich meine.
Erst jetzt, wo es entsprechend mehr Leute werden, die sich bewegen, wird drüber berichtet.
Die Medien werden halt immer mehr zum Entertainment und weniger zur Informationsquelle.
Naja, und die Bild, die besteht ja bekanntlich, wer wüsste das nicht, aus Angst, Hass, und dem Wetterbericht....
Bei der Bild hat die Bahn doch bestimmt ein paar Anzeigen geschaltet und schon wird Stuttgart 21 von der Titelseite genommen und stattdessen das Tittenbild was größer. Findet der durchschnittliche Bild-Leser ohnehin interessanter.
Muss aber sagen, dass ich über die aktuellen Titelseiten der Bild nicht informiert bin, da ich die aus Prinzip nicht lese. Ich nehme deine Aussage einfach mal so an.
Erst jetzt, wo es entsprechend mehr Leute werden, die sich bewegen, wird drüber berichtet.
Die Medien werden halt immer mehr zum Entertainment und weniger zur Informationsquelle.
Naja, und die Bild, die besteht ja bekanntlich, wer wüsste das nicht, aus Angst, Hass, und dem Wetterbericht....
Bei der Bild hat die Bahn doch bestimmt ein paar Anzeigen geschaltet und schon wird Stuttgart 21 von der Titelseite genommen und stattdessen das Tittenbild was größer. Findet der durchschnittliche Bild-Leser ohnehin interessanter.
Muss aber sagen, dass ich über die aktuellen Titelseiten der Bild nicht informiert bin, da ich die aus Prinzip nicht lese. Ich nehme deine Aussage einfach mal so an.
Re: S21
7Ich habe ebenfalls keine Ahnung, wie praktisch oder unpraktisch die Umsetzung der Planung sein wird. Aber die Politik dahinter ist natürlich wieder beispielhaft für Deutschland.
Mir gehen die Geschichten zwischen Bahn und Staat sowieso auf die Klötze, von der Bahn selbst sei mal hier noch nichtmal die Rede..
Mir gehen die Geschichten zwischen Bahn und Staat sowieso auf die Klötze, von der Bahn selbst sei mal hier noch nichtmal die Rede..
Ein Nasshorn und ein Trockenhorn spazierten durch die Wüste.
Da stolperte das Trockenhorn und's Nasshorn sagte: "Siehste?!"
- Heinz Erhardt
Da stolperte das Trockenhorn und's Nasshorn sagte: "Siehste?!"
- Heinz Erhardt
Re: S21
8Ich schein damit alline da zu stehen, aber ich finde das Komplettprojekt gut.
Klar, die Kosten sind hochgegangen wie Drecksau, aber bevor ueber die Haelft des gleichn Budgets auf die halblebig Modernisirung der Kopfbahnhof verschwendet wird seh ich es als ein sinnvolere Investition das Ding einmal aber dafuer richtig und auf wiklich lange dauer zu bauen. Und der Vorschlag es auf der Oberflaeche zu loesen ist fast unmoeglich und auch fuer Stadtbild nicht foerderlich. Auf die Weisse verschwinden die ganzen Gleise, es kommen neue Parks und das komplette Zentrum wird vielfach schoener, denn wer jetzt mal in der Gegend hinterm Bahnhof rumlaeuft sieht ausser Schienen nicht viel. Das ganze Stadbild wird besser, und effizienter. Auch die Plaene fuer die Nachbarschaft sehen super aus in meinn Augen.
Ich kann daher die ganze, typische, Bremsermentalitaet der Grunen und mittlerweile auch SPD nicht verstehen. Man merke, ich zaehl Die Link nichtmal als ernstzunehmende Partei. Wer nix investiert wird nie was rausbekommen. Und ja, es koennte dauern, bis das Geld wuder drin ist, aber ich eh es als das ganz Wert an.
Und wegn den Demos, sollen sie machen, haben das gute Recht dazu, auch wenn sinnlo ist, sollen sich aber nicht beschweren wenns aufn Deckel gibt wenn ie ich nicht benehmen.
Mark my words: Wenn alles fertig is sind alle froh drum
Klar, die Kosten sind hochgegangen wie Drecksau, aber bevor ueber die Haelft des gleichn Budgets auf die halblebig Modernisirung der Kopfbahnhof verschwendet wird seh ich es als ein sinnvolere Investition das Ding einmal aber dafuer richtig und auf wiklich lange dauer zu bauen. Und der Vorschlag es auf der Oberflaeche zu loesen ist fast unmoeglich und auch fuer Stadtbild nicht foerderlich. Auf die Weisse verschwinden die ganzen Gleise, es kommen neue Parks und das komplette Zentrum wird vielfach schoener, denn wer jetzt mal in der Gegend hinterm Bahnhof rumlaeuft sieht ausser Schienen nicht viel. Das ganze Stadbild wird besser, und effizienter. Auch die Plaene fuer die Nachbarschaft sehen super aus in meinn Augen.
Ich kann daher die ganze, typische, Bremsermentalitaet der Grunen und mittlerweile auch SPD nicht verstehen. Man merke, ich zaehl Die Link nichtmal als ernstzunehmende Partei. Wer nix investiert wird nie was rausbekommen. Und ja, es koennte dauern, bis das Geld wuder drin ist, aber ich eh es als das ganz Wert an.
Und wegn den Demos, sollen sie machen, haben das gute Recht dazu, auch wenn sinnlo ist, sollen sich aber nicht beschweren wenns aufn Deckel gibt wenn ie ich nicht benehmen.
Mark my words: Wenn alles fertig is sind alle froh drum
Bierschaumrülpser
Re: S21
9Es gibt sicherlich gute Argumente für S21. Ich persönlich finde den neuen Bahnhof häßlich. Sieht aus als wenn die Innenstadt Pickel bekommt. Aber ich denke mal den meisten geht es nicht nur einfach ums blokieren und dagegen sein. S21 ist doch ein Sinnbild für unsere Politik. Was die Bürger wollen wird einfach ignoriert und auf das Geld wird sowiso nicht geschaut. Es gab ja Gegenentwürfe zu S21 und die Proteste gibt es auch nicht erst seit diesem Jahr.
Re: S21
10Ich denke, das Primaerproblem bei der Bahn ist ein wenig die Ressourcendistribution. Milliardenteure Bahnhoefe, milliardenteure Hochgeschwindigkeitstrassen, die vrstl. nie genutzt werden durch wenig bevoelkerte Gebiete, Vernachlaessigung des Nahverkehrs + dessen Streckennetz. Da ist S21 nur ein "kleiner" Posten. Aber mit dieser halbseidenen wirtschaftlichen/staats Konzernstruktur kann man wohl nur so handeln...
"Das Leben wird zunehmend in unserer Makro-Funktional-Gesellschaft vom natuerlichen Reize entwoehnt; wenn man sich zus. noch eigene Gesetze schafft, denen man sich unterwirft und unverschaemterweise auch anderen dieses abverlangt, wird es zu einer Farce." - Prof. Dr. H. Schneider