Re: Herr Professorin

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Was ein Schwachsinn!
Ich kenne niemanden, egal ob Männlein oder Weiblein, der sich diskriminert fühlt, weil es in der Regel eher männliche Formen von Titeln gibt.
Da werden Probleme gesucht, die es garnicht gibt, weil sich irgendwer ins Rampenlicht rücken will.

Wenn man für Gleichberechtigung streiten will, dann soll man lieber bei Sachen wie Elternzeit für Väter anfangen. Da gibts in Sachen Kündigungsschutz großen Nachholbedarf.
Ach nee, das wäre ja nicht salonfähig, weils für Männer und nicht für Frauen wäre.

Re: Herr Professorin

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Ich finde die Idee schlecht. Mir leuchtet nicht ein, warum man die deutsche Sprache ändern sollte.
Wo soll denn bitte bei der Anrede "Frau Professor" oder ähnliches das Problem sein?
Wenn, dann soll man bitte ein Neutrum einführen, sonst fühle ich mich diskriminiert... Nein, nur veralbert.
Gibts dann bei der Bundeswehr demnächst auch eine Hauptfrau oder eine Leutnandin? Das ist doch albern.

Re: Herr Professorin

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Hast du den Artikel überhaupt gelesen? Nirgendwo (abgesehen von der -schlecht gewählten- Überschrift) ist von "Herr Professorin" die Rede:
Eine Professorin wird weiterhin als "Frau Professor" angesprochen, männliche Professoren dagegen nicht als "Herr Professorin".
Das Einzige, was die Uni Leipzig gemacht hat, ist in der Satzung alle "Studenten" gegen "Studentinnen" und alle "Professoren" gegen "Professorinnen" auszutauschen, so dass nur noch die weibliche Form verwendet wird. Zu Beginn ist eine Fußnote, die erläutert, dass jedes mal die männlichen Studenten bzw Professoren mitgemeint sind.

Prinzipiell finde ich die Idee eines Neutrums auch nicht schlecht, allerdings stört dass dann wieder den Lesefluss. Wenn jetzt einfach sich jeder aussuchen kann, ob er die weibliche oder männliche Form in seinen Texten verwendet, ist das ja eigentlich nur Gleichberechtigung.
Machismo? Ich denke nicht. Männer würden sich schlicht und einfach diskriminiert fühlen. Weil dabei ihr Geschlecht gewissermaßen umgewandelt würde. Doch genau das, worüber die meisten Männer sich mit Sicherheit echauffieren würden, ist für Frauen der Normalzustand. Das ist die alltägliche Ungerechtigkeit, die Anmaßung, die Frauen in unserer Gesellschaft neben den vielen anderen Diskriminierungen noch immer zugemutet wird. Hier Einspruch zu erheben, hat nichts mit Ideologie zu tun.
Wir nehmen ein v und nennen es w

Re: Herr Professorin

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Doch, habe ich. Gerade das StudentInnen war an meiner Hochschule weit verbreitet.
Sinn hats keinen gemacht und jeder, Stundent oder Studentin, fands affig.
Wem hats genutzt? Dem Gleichstellungsbeauftragten, der einsam und verlassen in seinem Kämmerchen saß und nie Besuch bekommen hat.
Zumindest war seine Tür immer offen und sein Büro leer, wenn man vorbei gekommen ist.
Die Frau Professor hab ich nur als Beispiel genommen.

Ich will nicht bestreiten, dass es Diskriminierung gibt. Und finde es auch völlig richtig, diese bekämpft wird.

Aber dieses krampfige Vermeiden maskuliner Formen nutzt nichts. Stattdessen sollte man sich lieber auf die eigentlichen Probleme konzentrieren.
Ich sehe nicht ein, was die Verwendung von femininen Formen in Texten mit Diskriminierung zu tun haben soll. Vor lauter political correctness kann man dann ja bald garnichts mehr von sich geben.

Ich bin der Meinung, dass man sich hier in Nebenkriegsschauplätzen verstrickt und (teilweise möglicherweise gewollt) von den eigentlichen Problemen anblenkt.
Ich sehe da auch keinen Bewusstseinswandel sondern einfach nur, dass solche Dinge umgesetzt werden, damit man sich als Unternehmen oder sonstige Institution auf die Fahne schreiben kann, für Gleichberechtigung zu sein. Gibt ja ne schöne Pressemitteilung. Wenn dafür an anderer Stelle viel dramatischere Sachen passieren, hat man vielleicht Glück und davon wird durch die Änderung der Firmensprache abgelenkt.
An einer Hochschule ist sowas vielleicht tatsächlich gut gemeint und derjenige, der es entschieden hat, hat keine Hintergedanken dabei. In einem Unternehmen dient sowas lediglich der Außendarstellung. Da wird sowas nicht mal im internen Schriftverkehr angedacht, ohne dass das genze in WIrklichkeit einem ganz anderen Zweck dient.

Re: Herr Professorin

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schade, dass es hier keine/kaum noch frauen im forum gibt, die sich dazu äußern.

im realen leben war die reaktion der weiblichen ansprechpartner, denen ich davon erzählt habe, entweder entsetzen oder ungläubigkeit.

und dass man sich als typ jetzt hinstellt und sagt "yey, das find ich dufte!" halte ich für einigermaßen gefährlich/unglaubwürdig.

einerseits hat mir der artikel dahingehend die augen geöffnet, dass ich vorher nie realisiert habe, dass männliche titel per se diskriminierend sein könnten. damit hat sich die aktion also wohl schon gelohnt.

den spieß jetzt aber einfach umzudrehen, wäre albern. wenn ich mich auch insgeheim auf die protestaktion "maskulismus NOW!" in 40 jahren gefreut hätte.


ich fänds schön, wenn man eine frau einfach mit "frau professorin" und einen kerl mit "herr professor" ansprechen würde.
und in satzungen/öffentlichen dokumenten dürften dann die mädels untereinander abstimmen, ob es wohl diskriminierender wäre als erstes, oder als zweites genannt zu werden.

das ist einem mann nämlich scheißegal.
Sonst noch Fragen?

Re: Herr Professorin

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Auch wenns nur bedingt zum Thema ist: Müsst bzw. musstet ihr ernsthaft eure Profs. mit "Herr/Frau Professor" ansprechen? Bei uns an der Hochschule war nicht mal die Verwendung des Doktortitels üblich.
Von daher konnte sich zumindest von denen keiner diskriminiert fühlen ;)

Wie wärs denn dann eigentlich undiskriminierend? Frau Doktorin?
Zuletzt geändert von muhmann am 8. Jun 2013, 12:00, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Herr Professorin

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Und waere Frau Professor xx nun diskriminierend oder nicht?
"Das Leben wird zunehmend in unserer Makro-Funktional-Gesellschaft vom natuerlichen Reize entwoehnt; wenn man sich zus. noch eigene Gesetze schafft, denen man sich unterwirft und unverschaemterweise auch anderen dieses abverlangt, wird es zu einer Farce." - Prof. Dr. H. Schneider

Re: Herr Professorin

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Politisch korrekt wäre vermutlich "Frau Professorin Müllerin". Müller wäre ja auch ein Maskulinum. :twisted:
Da sind uns die Polen und Ungarn und diverse andere osteuropäische Völker ja sogar voraus. Da Gibts von Nachnamen auch ein Femininum.

Ich denke, die "Frau Professor" würde sich bei "Frau Professorin" veralbert vorkommen.
Zuletzt geändert von muhmann am 8. Jun 2013, 14:56, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Herr Professorin

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muhmann hat geschrieben:Ich kenne niemanden, egal ob Männlein oder Weiblein, der sich diskriminert fühlt, weil es in der Regel eher männliche Formen von Titeln gibt.
Davon kenne ich zugenüge. Das vorwiegend Frauen, die sich als Pioniere/innen sehen und der Meinung sind, aktiv an einem neuen Deutschland und einer neuen Gesellschaft mitzuwirken.
Schön und gut. Aber jetzt befinden wir uns meiner Meinung nach in einer Zeit, in der sowas überfällig ist. Die Gleichstellung von Mann und Frau ist meiner Meinung nach weit fortgeschritten und findet bei nicht-gesellschaftlich (sondern eher arbeitsrechtlich) die ein oder andere Problematik wie etwa Gehaltsunterschiede. Aber daran wird augenblicklich hart gearbeitet.

Der Feminismus, der momentan einen Aufschwung erlebt, wird übrigens nicht nur von sozial agierenden geführt, sondern vielmehr auch von strikten Männerhassern. Und diese sind fehl am Platz.
So werden längst überholte Thematiken neu aufgewärmt und der Kaffee von gestern als frisch gebrüht verkauft. Die Folge ist, dass man nicht voran kommt, weil kein Problem gefunden wird. Die gemeinsame Schnittmenge wäre da, aber das ist der jeweils anderen Seite zu wenig.
muhmann hat geschrieben:Gibts dann bei der Bundeswehr demnächst auch eine Hauptfrau oder eine Leutnandin? Das ist doch albern.
Nun. Ich sehe das im Falle des "Hauptmann" doch problematisch. Das ist eine Umstellung, die einer deutlichen Implikation einer maskulinen Person entgegenwirkt. "Frau Hauptmann" finde ich nämlich alberner.

Stun hat geschrieben:einerseits hat mir der artikel dahingehend die augen geöffnet, dass ich vorher nie realisiert habe, dass männliche titel per se diskriminierend sein könnten.
Richtig. Und warum? Nicht etwa, weil du ein gedankenloser Sexist bist, sondern vermutlich, weil es dir einfach scheißegal war.

Stun hat geschrieben:den spieß jetzt aber einfach umzudrehen, wäre albern..
Sehe ich genauso. Aus zweimal "Unrecht" wird nicht Recht.
Ein Nasshorn und ein Trockenhorn spazierten durch die Wüste.
Da stolperte das Trockenhorn und's Nasshorn sagte: "Siehste?!"
- Heinz Erhardt

Re: Herr Professorin

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"Wer das nicht glaubt, sollte einen Blick auf das totalitäre Gebaren der Weltverbesserer werfen."

Nur eines der vielen Verwertbaren Zitate aus einem Text der zwar nicht dieses Thema, aber die im weiteren Sinne gleiche Richtung hat: "Eigtl sind wir alle voll alternativ, modern und toll, und hassen Regeln, aber weil ihr nicht so alternativ, moder und toll seid wie wir machen wir jetzt tausend regeln damit ihr auch so toll seid, Weil Gleichheit ist gut, natürlich ganz individuell und alternativ nach Regelbuch" Hab ich ein alternativ oder geschlechtslos oder alternativ vergessen? Egal, ist auch nicht wichtig weil eh nur hohle und bedeutungslose scheiße.

Wenn der scheiß so weiter geht und man demnächst wegen einzelner Silben und einer "sexistischen" Berufsbezeichnung oder Anrede an den Pranger gestellt wird, also mehrheitlich und nicht nur von der FemVegRadfahr-Terroristen (jawohl nicht innen), dann sind wir nicht mehr weit weg vom alles vor Gericht geprügle alla USA weil dann ja alles genau geregelt ist. Der Mist der Karlsruh Touristen ist ja jetzt schon kaum noch auszuhalten. Siehe die Gleichberechtigungskläger die hier schonmal die Pfade für Folgegenerationen an geschlechtslosen Diskriminierungsfällen ebnen.

Das einzige Ziel vieler dieser Leute, weil die sind ja nicht dumm, ist es ja ihre Bildung, finnanziert vom Staat ( danke ist ein doofes wort) zu nutzen um eben diesen und alle Bürger zu nerven. Arbeiten ist dem alternativen Gesindel das eh schon immer genug Kohle hatte halt doch zu viel Arbeit, lieber Schlupflöcher suchen und Leuten auf den Sack gehen. Der eigene Vorteil steht doch bei dem ganzen Weltrettervolk erstmal ganz weit oben, denn wenn ers nicht tun würde, würden sie glücklich und froh sein, und die Welt irgendwo ein Stück besser machen, und nicht mediales getöße nutzen um irgendwen auzunutzen.

Und seit ich in Hamburg wohne ist mir das echt noch deutlich mehr und krasser klar geworden wie viele selbstverliebte möchtegernweltrettende Arschlöcher es doch gibt die nichts anderes wollen als nerven und ihre 15 Minuten.


Es gäbe so viele Möglichkeiten mit Ehrgeiz und Arbeit etwas sinnvolles zu leisten, wir haben mehr als genug zu lösende Probleme, aber mittlerweile wird das pack zu einem fast noch größerem Problem als das Nazipack, hauptsächlich weil dem Nazipack zum Glück kaum noch jemand glaubt, die Affen wiederum finden überall Gehör, und das macht sie noch so viel gefährlicher.

edit: und den hät ich fast vergessen http://www.zeit.de/2013/24/genderforsch ... print=true
Bierschaumrülpser

Re: Herr Professorin

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elumbella hat geschrieben:Ich lasse das erstmal unkommentiert und lege euch herzlich das aktuelle Zeitmagazin ans Herz. Daran drückt Harald Martenstein (vermutlich) das aus, worauf wir uns einigen können.

du meinst schon den text den ich ganz unten verlinke oder gibts da noch mehr?
Bierschaumrülpser

Re: Herr Professorin

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it's catching on!
"Das Leben wird zunehmend in unserer Makro-Funktional-Gesellschaft vom natuerlichen Reize entwoehnt; wenn man sich zus. noch eigene Gesetze schafft, denen man sich unterwirft und unverschaemterweise auch anderen dieses abverlangt, wird es zu einer Farce." - Prof. Dr. H. Schneider

Re: Herr Professorin

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Den Artikel aus der Zeit finde ich gut.
Eigentlich sagt er genau das, was ich auch finde. Es gibt Unterschiede zwischen Männlein und Weiblein. Die durch (Symbol-)Politik wegzudiskutieren ist schwachsinnig, auch wenn das mancherorten versucht wird.

Das Interview in der TAZ zeigt, dass die Sache mit der Anrede eigentlich ein nicht ganz ernst gemeinter Vorschlag war mehr ungewollt zustande gekommen ist. Damit steckt da vielleicht tatsächlich kein Hintergedanke hinter, sinnlos ist es aber trotzdem. Schule wird das hoffentlich nicht machen. Ich sehe mich zwar nicht wirklich als Verfechter und Bewahrer der deutschen Sprache und kann mich auch mit Anglizismen und ähnlichem anfreunden, aber hier finde ich zur Abwechslung, sollte man bei der bewährten deutschen Sprache bleiben. Bin ich zur Abwechslung halt auch mal konservativ.

Re: Herr Professorin

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Das Ding ist ja, dass das immer noch bewährte deutsche Sprache ist, im Gegensatz zu Schräg-, Unterstrich und Ähnlichem. Du störst dich doch nur dran, weil dus nicht gewöhnt bist, dich bei der weiblichen Form mit angesprochen zu fühlen. Und Gewohnheit ist ein ganz schlechtes Argument.
Wir nehmen ein v und nennen es w