Fantasy Filmfest

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So, es steht jetzt fest in welche Filme ich gehe. Das Fantasy Filmfest findet übrigens jährlich in Berlin, Hamburg, Köln, Dortmund, Frankfurt, Nürnberg, Stuttgart und München statt. Also auch für eigentlich jeden von euch erreichbar.

Diese Filme hielt ich der Beschreibung zufolge für gut und sehenswert:

Awake
USA 2007 / 35mm / 84 min / englische OV
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Das muss ungefähr das Schlimmste sein, was einem im Krankenhaus passieren kann: Die Narkose schlägt zunächst an, dann aber fehl. Das Gehirn ist wach, der Körper gelähmt und der Patient bekommt jeden Skalpellschnitt mit, ohne sich irgendwie bemerkbar machen zu können. So ergeht es Clay – und es wird nicht besser! Denn dem unbefangenen Tratsch des OP-Teams entnimmt er, dass in seinem Leben wohl noch einiges mehr schief läuft – ergo, dass er auch ohne sein schwaches Herz wahrscheinlich nicht alt geworden wäre. Denn der sozial engagierte, gut situierte Unternehmer ist augenscheinlich doch nicht so beliebt, wie er glaubte. Während Clay also im ultimativen Horrorzustand sein Leben gedanklich neu sortiert, liegt sein Geschick in den Händen der Liebsten, seiner charmanten Verlobten (Jessica Alba), seiner besitzergreifenden Mutter (Lena Olin) und seines besten Freundes, der ihm schon einmal das Leben rettete und den er als Herzchirurg dem von seiner Mutter empfohlenen Arzt vorzieht (obwohl dessen Hände sogar schon „in Präsidenten gesteckt haben“). Und alle verfolgen sie eine ganz andere Agenda, als auf den ersten Blick zu vermuten wäre ... Das Medizinphänomen „anesthesia awareness“, von dem laut Vorspann tatsächlich jedes Jahr 30.000 Patienten betroffen sind, nimmt Regisseur Joby Harold als Ausgangspunkt für einen im wahrsten Sinne des Wortes fesselnden Psychothriller.

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Summer Scars
Großbritannien 2007 / digital / 75 min / englische OV
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Ein heißer Sommertag in Wales: Sechs Kids schwänzen die Schule, um im angrenzenden Wald abzuhängen, doch ein gestohlenes Moped und ein dummer Unfall bescheren ihnen eine schicksalhafte Begegnung mit einem mysteriösen Fremden. Zuerst erscheint der zwielichtige Peter als zwar kauziger, aber doch freundlicher Zeitgenosse – bis am Lagerfeuer die Fassade bröckelt. Die Teenager geraten in eine Zwangslage, die sie an die Grenzen ihrer Freundschaft führen wird ... Julian Richards SUMMER SCARS ist ein Triumph des britischen Independent-Kinos, eine düstere Coming-of-age-Saga im modernen Gewand, die mit geringsten Mitteln und guten Darstellern eine Atmosphäre heraufbeschwört, die an Rob Reiners ewiges Meisterwerk STAND BY ME erinnert und an den mitleidlosen Pragmatismus eines HERR DER FLIEGEN. Kevin Howarth gibt nach seiner denkwürdigen One-Man-Show THE LAST HORROR MOVIE (ebenfalls unter der Regie von Julian Richards) erneut einen genial zwiespältigen Bösewicht ab, während die Gossenschnäuzigkeit der Kids derart authentisch wirkt, dass Drehbuchautor Al Wilson als Sieger bei den diesjährigen BAFTA Awards (dem britischen Oscar-Pendant) die begehrte Trophäe mit nach Hause nahm. SUMMER SCARS ist Kino aus dem Bauch heraus – direkt, unverblümt und von erschütternder Treffsicherheit.

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Mum & Dad
Großbritannien 2008 / digital / 85 min / englische OV
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Wach auf, Engelchen, Mum will mit dir spielen! Zärtlich schiebt Mami Lena eine dicke Kanüle durch die Haut. Lena kann nicht schreien, denn ihre Stimmbänder wurden fachmännisch gelähmt – und wenn Daddy sich aufregt, wird alles nur noch schlimmer. Seit die junge Reinigungskraft Lena den letzten Flughafenbus in die City verpasst hat, sitzt sie im sorgfältig verriegelten Heim einer sadistischen Familie fest: Während Dad zu bestialischen Tobsuchtsanfällen neigt mit allem, was der Hobbykeller hergibt, entspannt sich Mum am besten bei blutigen Handarbeiten. Auch die anderen „adoptierten“ Kinder im Haus entpuppen sich für Lenas Überlebenskampf und Martyrium nicht gerade als Verbündete ... MUM & DAD ist echt krass. 85 Minuten lang möchte man nur davonlaufen. Und ist gleichzeitig vollkommen gebannt von dieser unfassbaren Satire, die von „solange du deine Füße unter meinem Tisch hast“ bis „Junge Dame, du hast Stubenarrest!“ ein Familienklischee nach dem anderen bestialisch auf die Spitze treibt. Knapp eineinhalb Stunden lang steigern sich Sadismus und Psychoterror ins schier Unerträgliche. Und auch wenn, so viel kann ruhig verraten werden, Weihnachten die Erlösung bringt – ein Happyend fühlt sich anders an. Schockierend, böse, faszinierend, klug – dieser Film wirkt nach. Der Anblick startender und landender Passagierflugzeuge dürfte noch eine Zeitlang Beklemmung auslösen.

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Waltz With Bashir
Israel/Frankreich/Deutschland 2008 / 35mm / 87 min /
hebräische OmdU
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Lange her sind die Ereignisse, die der ungewöhnliche Film thematisiert, nebelhaft die Erinnerungen des Regisseurs. Und so hat Ari Folman eben ein neues Genre erfunden – den animierten Antikriegsfilm als autobiografische Dokumentation. Am Anfang steht ein Schreckgespenst: Angetrieben von aufwühlender Musik hetzen 26 tollwütige Hunde einen Mann durch die Straßen. Alles deutet darauf hin, dass dieser immer wiederkehrende Albtraum seines Freundes Boaz von gemeinsamen Kriegserlebnissen herrührt. Die Suche nach den wahren Ereignissen hält Folman einerseits in animierten Interviews mit weiteren Kriegskameraden und andererseits grafischen Re-Inszenierungen von Flashbacks fest, die in ihrem plakativen Stil an Richard Linklaters A SCANNER DARKLY erinnern. Untermalt von einem kraftvollen Soundtrack im Stil der 80er taucht das einzigartige Meisterwerk tiefer und tiefer in die Gräuel der Vergangenheit ein, wechselt zwischen Befragungen, surrealen Traumsequenzen und immer deutlicheren Erinnerungen an verdrängte Kriegsverbrechen und die eigene Beteiligung. Schockierend, eindringlich, radikal. Kein Wunder, dass WALTZ WITH BASHIR im Wettbewerb des diesjährigen Cannes-Festivals ähnlich bejubelt wurde wie im letzten Jahr Marjane Satrapis verblüffender Animationsfilm PERSEPOLIS.

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Nothing to Lose
TBS / Niederlande 2008 / 35mm / 90 min / niederländische OmeU
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Die geplante Verlegung in den unbefristeten Gewahrsam einer Klinik für geisteskranke Kriminelle ist für den zu Gewaltausbrüchen neigenden Johan ein Desaster. Sein letzter Strohhalm: die Mutter, die als Einzige zu seiner Entlastung aussagen könnte – dass er zwar seinen Vater aus Notwehr umgebracht, seiner kleinen Schwester jedoch niemals ein Haar gekrümmt hat. Und weil sie sich standhaft weigert, bricht Johan aus der Psychiatrie aus, um sie zur Rede zu stellen. Womit dieser schmerzhafte Ausnahmethriller aus Holland richtig lospreschen kann. Regisseur Pieter Kuijpers hält die Zügel fest in der Hand, wenn er Johan als tickende Zeitbombe durch die Niederlande und Belgien schickt, die 13-jährige Tessa als Geisel an seiner Seite, um die Polizei auf Distanz zu halten. Die eigenartig aufgeladene Beziehung zwischen dem naiven Mädchen und dem offensichtlich gestörten Mörder (Theo Maassen mit einer CHOPPER-würdigen Performance) steht im Mittelpunkt, während Kuijpers unablässig die Spannungsschraube anzieht: Zu keiner Zeit ist auch nur im Mindesten absehbar, was gleich passieren wird, welches Gesicht der flüchtige Sträfling als nächstes zeigt. Bis ganz zum Schluss bleibt ein Rätsel, was Johan wirklich antreibt, was wirklich passiert ist damals, als Vater und Schwester starben. Und dann löst Kuijpers die Story so auf, wie er den ganzen Film inszeniert hat: atemlos und überwältigend. Der Geheimtipp des Festivals. 100% Gänsehaut.

Trailer auf niederländisch

Terra
USA 2007 / 35mm / 85 min / englische OV
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Architektonische Wunderlandschaften, hinreißende Figuren und erstaunliche Action, kurz: hervorragende Animation – Regisseur Aristomenis Tsirbas ist nach seinem tollen, gleichnamigen Kurzfilm von 2003 ein packendes Weltallabenteuer in Spielfilmlänge gelungen, das ohne Frage mit herausragenden Anime-Produktionen wie METROPOLIS oder TEKKONKINKREET mithalten kann. Weil die Geschichte von TERRA so elementar ist, trifft sie direkt ins Herz. Und mit Evan Rachel Wood, Luke Wilson, Danny Glover, Brian Cox, James Garner und Dennis Quaid verleiht eine ganze Armada von Stars den CG-Helden Stimme … Wundersame Wesen und herzensgute Geschöpfe tummeln sich in Tsirbas galaktischem Utopia. Gewalt ist den Terranern gänzlich unbekannt, deshalb denken sie zunächst an einen Gott, als plötzlich ein riesiges Objekt am Himmel auftaucht. Doch es ist das Schiff einer Invasionsmacht, das ihre Sonne verdunkelt. Weil von der Erde nur mehr ein paar kreisende Brocken übrig sind, ist der Rest der angriffslustigen Spezies Mensch auf der Suche nach einem geeigneten, neuen Heimatplaneten. Und Terra würde sich bestens eignen. Dass die kaulquappigen Ureinwohner dabei draufgehen – die Invasoren kümmert’s wenig. Zwischen die Fronten des bald tobenden Krieges gerät die rebellische Mala, als sie über einen gestrandeten Erdling stolpert und ihn zu retten beschließt.

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The Art Of Negative Thinking
Kunsten Å Tenke Negativt / Norwegen 2006 / 35mm / 79 min / norwegische OmeU
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Da hatte jemand das typische Sozialarbeitergequatsche aber ganz schön satt und erteilt allen Gutmenschen eine kräftige Ohrfeige. Regisseur Bård Breien schickt in seiner herrlich subversiven, rabenschwarzen Komödie einen äußerst grantigen Helden auf die Leinwand: Beim 33-jährigen Geirr ist das Glas Wasser immer halbleer. Tatsächlich hat er reichlich gute Gründe, auf das Leben sauer zu sein. Seit einem schweren Verkehrsunfall sitzt er im Rollstuhl, und Sex gehört der Vergangenheit an. Auch Ehefrau Ingvild steckt in der Krise. Wie soll sie mit einem Mann weiter zusammenleben, der sich seit Jahren gehen lässt und seinen Schmerz mit Kriegsfilmen, Joints und Johnny Cash zu betäuben versucht? Um ihre Ehe zu retten, ruft sie Hilfe. Daraufhin fällt eine Therapiegruppe Schwerbehinderter samt ehrgeiziger Leitung mit „Feel Good”-Parolen bei Geirr zu Hause ein. Die energische Psychologin Tori führt die Gruppenmitglieder mit starker Hand und duldet weder Depression noch Zynismus. Doch sie hat die verhängnisvolle Macht von Geirrs geradezu kunstvoll beharrlichem Pessimismus unterschätzt, mit dem er die Gruppe schnell infiziert. Alkohol und Drogen führen in einer wilden Nacht schließlich zu einer ganz anderen „Therapie” ... Das Leben einer Gruppe Behinderter im Mittelpunkt einer Black Comedy, dazu Waffen, Sex und Dope – Bård Breiens faszinierendes Spielfilmdebüt verweigert sich jeglicher „political correctness“ und wartet mit hervorragenden Schauspielern auf. Deshalb gab es für den Autor und Filmemacher auch den Regiepreis beim Karlovy Vary Filmfestival.

Trailer auf norwegisch

How To Get Rid Of The Others
Hvordan Vi Slipper Af Med De Andre
änemark 2007 / 35mm / 95 min / dänische OmeU
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Gallige Gags aus Dänemark sind nicht erst seit Publikumsliebling ADAMS ÄPFEL auf dem Fantasy Filmfest angesagt. Spätestens seit IN CHINA ESSEN SIE HUNDE begeistert der rabenschwarze Humor unserer nördlichen Nachbarn im großen Stil. Eine bitterböse Satire legt nun Anders Rønnow Klarlund nach, Regisseur internationaler Genre-Hits wie der kunstfertigen Puppen-Fantasie STRINGS oder dem Teufels-Thriller POSSESSED (Geheimtipp vom FFF 99). Kaum zu fassen, dass er hierzulande noch nicht wirklich entdeckt wurde. Vielleicht gelingt der endgültige Durchbruch mit dieser hinterhältigen Kammerspiel-Dystopie: In naher Zukunft hat das Parlament einen Beschluss gefasst, der für Sozialschmarotzer aller Couleur die Todesstrafe vorsieht. Jeder, der den Staat mehr kostet, als er ihm einbringt – also zum Beispiel Alkoholiker, Fixer, Arbeitslose und Behinderte – werden vom Militär standrechtlich erschossen. Verdächtige werden bei Säuberungsaktionen in einem ehemaligen Schulgebäude interniert und vom knallharten Uniformträger Christian verhört. Sein Supervisor, der knuddelige Folke – genannt „Volkswagen“ – steht ihm bei. Die zwei haben jedoch nicht mit der energischen Sidse gerechnet, Aufrührerin und Widerstandskämpferin der „Mandela“-Bewegung ... Provokant stellt Klarlund die Stammtischmoral europäischer Sozialstaaten bloß und schafft ein finsteres Juwel aus unserem bewährten Angebot „dänischer Delikatessen“.

Trailer auf dänisch

Mirrors
USA 2008 / 35mm / 109 min / englische OV
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Ben Carson arbeitet neuerdings als Wachmann die Nachtschicht in einem alten Kaufhausgebäude, das kurz vor dem Abriss steht. Der riesige Spiegel des einst prunkvollen Eingangsfoyers zieht ihn unmittelbar in den Bann. Doch schon die erste Berührung zeigt, hier ist etwas sehr, sehr Teuflisches am Werk, und es will töten. Zeit, nach einer rationalen Erklärung für den Spuk zu suchen, bleibt dem Ex-Cop nicht. Schon hat sich die mysteriöse, blutdürstige Kreatur, die bisher noch jeden Security Guard kleingekriegt hat und die sich mittels reflektierender Oberflächen erschreckend schnell durch Zeit und Raum arbeiten kann, an Bens Familie herangepirscht. Das erste Opfer: seine Schwester, auf grausamste Alexandre Aja-typische Weise niedergemetzelt. Damit sind die Fronten geklärt, für den verzweifelten Carson steht fest: Auch wenn ihn alle für verrückt halten, ganz gleich, ob ihm jemand dabei hilft oder nicht – er wird das wütende Wesen notfalls im Alleingang stoppen, bevor es Ehefrau Amy und seinem Sohn Michael an den Kragen geht ... Wer wäre für diese brandgefährliche Mission wohl besser geeignet als 24-Kiefer Sutherland? Wenn dann auch noch die Horror-Connaisseure Alexandre Aja und sein blutbaderfahrener Drehbuchautor Gregory Levasseur den launigen Stoff mit einer Prise POLTERGEIST für die Leinwand präparieren, kann mit ausgefeilten Sound- und Spezialeffekten, Suspense, Atmosphäre und stilistisch brillanten (Spiegel-)Bildern gerechnet werden.

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Midnight Meat Train
USA 2008 / 35mm / 85 min / englische OV
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Fotograf Leon Kauffman steht kurz vor dem künstlerischen Durchbruch. Die berühmte Galeristin Susan Hoff (Brooke Shields) hat seine Arbeiten begutachtet und wünscht eine Serie von Großstadtsujets. Morbide sollen die Motive sein, die hässlichste, abartigste Seite des urbanen Dschungels zeigen. Also beginnt Leon auf der Suche nach dem perfekten Bild und zum Entsetzen seiner besorgten Freundin des Nachts die Unterwelt zu durchstreifen. Bald stechen ihm zwei furchtbare Zusammenhänge ins Auge: Menschen, die er fotografiert hat, werden anderntags als vermisst oder tot gemeldet und er trifft auf den möglichen Mörder! Da ist sich Leon todsicher: Es muss der korrekt gekleidete Hüne mit der verdächtigen Ledertasche sein, dem er im Morgengrauen in der Subway begegnet und den er fortan verfolgt. Es gibt Schauspieler, denen ist die Rolle des total perversen Metzgers einfach auf den Leib geschrieben. Vinnie Jones ist so ein aufstrebender Star der Schurkenhölle, durch ihn wird diese durch und durch splattrige Schauermär, basierend auf einer Kurzgeschichte von Blutmeister Clive Barker, zum echten „Genuss“. Es mag überraschen, dass ein japanischer Regisseur als kompletter Hollywoodneuling für das Projekt gewählt wurde. Aber dank reichlich Schlachtplattenerfahrung aus VERSUS & Co. ackert sich Ryuhei Kitamura mühelos durch Barkers feuchtfröhliche Häckselvorgaben.

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My Name Is Bruce
USA 2007 / 35mm / 90 min / englische OV
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Mehr Bruce Campbell fürs Geld ist kaum zu kriegen: Der kultige B-Moviestar steht vor und hinter der Kamera und verkörpert noch dazu die waschechte, eigene Person. Als ein paar Jugendliche auf einem Friedhof aus Versehen einen schlecht gelaunten China-Dämon in Gummi-Ganzkörpermontur zum Leben erwecken und dieser fortan die heimatverbundenen Bewohner des Kuhkaffs Gold Lick, Oregon, terrorisiert, hat Teenager Jeff, der wohl größte existierende Bruce Campbell-Fan, die krass gute Idee, seinen Superstar im Kampf gegen die Kreatur um Hilfe zu bitten. Das Problem: Bruce ist gerade im Dreh zu CAVE ALIEN 2, einem weiteren Meilenstein seiner Filmkarriere. Problem Nr. 2: Der hochbegehrte Schauspieler würde einen Teufel tun, bekloppten Fans unter die Arme zu greifen. Also kidnappen die Goldlicker kurzerhand den Hoffnungsträger und schaffen es tatsächlich, Bruce mit Freibier und den heißen Kurven von Jeffs Mama einigermaßen bei Laune zu halten. Bis der bärtige Untote erscheint und unser Held schleunigst die Flucht ergreift. Spoofs, Hints, Filmreferenzen, was das Zeug hält – für den eingefleischten Bruce Campbell-Fan ist diese Trash-Kanone die reinste Offenbarung. Wie bei BORAT gehen die Jokes chronisch und großteils treffsicher unter die Gürtellinie, und so macht der Film solch höllischen Spaß wie Schauspielikone Campbell ganz offensichtlich an seinem Alter Ego als Ekel-Bruce hat.

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L Change The World
Japan 2008 / 35mm / 128 min / japanische OmeU
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Kaum hat L den verzwickten zweiten DEATH NOTE-Fall gelöst, steht dem Meisterdetektiv schon das nächste Problem ins Haus: Exakt 23 Tage bleiben ihm, um eine Gruppe fanatischer Bioterroristen zur Strecke zu bringen, die mittels eines fleischfressenden Virus eine globale Säuberungsnummer geplant hat. Kaum mehr als drei Wochen zur Rettung der Welt! Den eigenen Tod im Nacken und die fatale Ausrottungskampagne vor Augen, tritt er einen actionreichen Wettlauf gegen die Zeit an. Zwar unterstützt vom FBI muss L aber ohne seinen wichtigsten Freund und Partner Watari klarkommen. Das Schicksal der Menschheit lastet allein auf den Schultern des Ermittlergenies und die Chancen auf ein Happyend stehen verflucht schlecht. Nach dem riesigen Erfolg der beiden DEATH NOTE-Kinofilme knüpft nun L CHANGE THE WORLD unmittelbar an die Story der beliebten Revengebrainer an. Kein Geringerer als der Spannungsschrauber Hideo Nakata (RING, DARK WATER) höchstpersönlich hält dabei das Regiezepter sicher in der Hand. Die Süßigkeiten mampfende Figur des L – vom New York Asian Film Festival liebevoll als „jugendliche Goth-Ausgabe von Sherlock Holmes“ beschrieben – konnte von Anfang an eine fast schon hysterisch wachsende Fanbase um sich versammeln. Da lag es auf der Hand, ihn wie auch schon Wolverine aus dem X-MEN-Franchise mit einem Spin-off auf eigene Wege zu schicken.

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Dorothy Mills
Irland/Frankreich 2008 / 35mm / 106 min / englische OV
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Die Dubliner Psychologin Jane Morton soll in einer abgeschotteten Inselgemeinde die 15-jährige Dorothy untersuchen. Angeblich hat sie ein Baby gewürgt. Die unterkühlten Einheimischen sind sich nicht einig, ob es sich bei dem erschreckend blassen, weißblonden Mädchen um eine Ausgeburt des Teufels oder ein Gottesgeschenk handelt. An einer medizinischen Begutachtung aber – noch dazu von einer blasierten Städterin – hat niemand Interesse. Die Ärztin stellt bei der fragilen Dorothy schon nach kurzem eine multiple Persönlichkeitsstörung fest. Aber ist sie des Rätsels Lösung für die vielen seltsamen Vorkommnisse, die Jane aus dem Konzept bringen? Die brutale Ablehnung der frömmelnden Provinzler gegen ihre Person. Die Gang Jugendlicher, die Jane gleich am ersten Tag mit dem Auto von der Straße abdrängt und seitdem ständig weiter provoziert, aber von der niemand etwas wissen will. Eine Serie toter Schafe. Dorothys Aggressionsausbrüche und übersinnlich anmutende Fähigkeiten ... Mit eiserner Hand hält Regisseurin Agnès Merlet den Spannungsbogen in ihrem brillanten Mysterythriller voller Fallen und Twists. Und lässt ihre großartig überzeugende Protagonistin Carice van Houten (Nominierung für den Deutschen und Europäischen Filmpreis als Beste Darstellerin 2006 in Paul Verhoevens BLACK BOOK) als zielstrebige Frau, die es nicht gewohnt ist, die Kontrolle zu verlieren, ohne Erbarmen bis in die Katastrophe taumeln.

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Ich schau mal ob sie wirklich so gut sind :)
I've got two White Russians but we also need some drinks.
- Kanye West

Re: Fantasy Filmfest

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awake habe ich ausgelassen, brauch ein bisschen geld fürs losertreffen ;)

summer scars: ganz nett aber kein schocker. das schönste am film ist eigentlich die sprache.

mum & dad: echt kranke perverse scheiße leider sehr vorhersehbares happy end

waltz with bashir: eben grad gesehen. richtig richtig richtig gut, obwohl ein animationsfilm total überwältigend und echt. sind viele weinend aus dem kino gekommen.
I've got two White Russians but we also need some drinks.
- Kanye West

Re: Fantasy Filmfest

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ToteKuh hat geschrieben:sind viele weinend aus dem kino gekommen.
weil sie der film so enttäuscht hat?
Ein Nasshorn und ein Trockenhorn spazierten durch die Wüste.
Da stolperte das Trockenhorn und's Nasshorn sagte: "Siehste?!"
- Heinz Erhardt

Re: Fantasy Filmfest

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Awake - billig produziert, langweilig wie selten ein Film, unschluessig, Drama/Thriller? - ganz und gar nicht, Jessica Alba sah auch schon mal besser aus.
1/10 (und den Punkt hat dem Film kurz mal ihr Hintern eingebracht)
"Das Leben wird zunehmend in unserer Makro-Funktional-Gesellschaft vom natuerlichen Reize entwoehnt; wenn man sich zus. noch eigene Gesetze schafft, denen man sich unterwirft und unverschaemterweise auch anderen dieses abverlangt, wird es zu einer Farce." - Prof. Dr. H. Schneider

Re: Fantasy Filmfest

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ToteKuh hat geschrieben:
Safe hat geschrieben:
ToteKuh hat geschrieben:sind viele weinend aus dem kino gekommen.
weil sie der film so enttäuscht hat?
soll ich darüber lachen?
tränen lachen.
Ein Nasshorn und ein Trockenhorn spazierten durch die Wüste.
Da stolperte das Trockenhorn und's Nasshorn sagte: "Siehste?!"
- Heinz Erhardt